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Ich hatte Wochen gebraucht, um mich zu entscheiden, doch eines Abends wagte ich es, und die anonyme Umgebung im Dating-Chat beeindruckte mich. Anfangs sprach ich nur über belanglose Themen, doch mit jeder Unterhaltung wuchs mein Vertrauen, mehr von mir preiszugeben. Seine herzliche und verständnisvolle Art machte es mir leicht, mich ihm zu öffnen und über meine Träume zu reden.

Es fühlte sich sowohl aufregend als auch seltsam an, mit einer Person, die ich nur virtuell kannte, so offen zu sprechen. Ich begann es zu lieben, wie die Dunkelheit der Nacht eine Welt eröffnete, in der Offenheit und Vorsicht sich die Hand gaben. Manchmal erzählte ich jemandem online mehr, als ich es je vor Clara getan hätte, und diese Gespräche hatten eine ungewohnte Tiefe, die ich schätzte.

Das Wissen, dass die Person am anderen Ende keine Vorstellung von meinem realen Leben hatte, ließ mich eine Leichtigkeit spüren, die ich sonst selten erlebte. Ich begann, die Magie einer Unterhaltung zu schätzen, bei der Gedanken und Gefühle das Wesentliche waren. Hier konnte ich endlich die Version von mir sein, die ich im Alltag oft verbergen musste. Die virtuelle Welt war wie ein Übungsfeld, auf dem ich lernte, meine Gefühle auch außerhalb der Chats zu teilen.