Joana (Jg. 76, Hebamme) mag es im Bad

Alessia (61, Zahntechnikerin bei Poppen in Karwitz. Es ist wirklich so eine ungewohnte Sache, über individuelle Themen über Gedanken zu reflektieren, die ich im Alltag auf einem Festival auf gar keinen Fall aufgreife. Zu Beginn der Begegnung hätte ich rein rechnerisch bei keiner Gelegenheit in Betracht gezogen, dass ich mit einem Unbekannten, den ich auf jeden Fall nur aus der Online-Umgebung kennenlerne, so ungeschönt sein sollte.

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Trotzdem durch die fortwährenden Mitteilungen zeigt sich mir eine Grundlage an Vertrauen, das mir half, die richtigen Entscheidungen zu treffen, mich zu entschließen, es zu tun. Es kam zustande mit dezenten sanften Signalen, wobei genau ich erkannte überaus rasch, worauf auch der Mann ganz sicher nicht nur bestimmt war, sondern sogar besonders mit einer mitreißenden Selbstsicherheit reagierte. Wir tauschten Nachrichten über unsere Vorstellung von Nähe und Träume von Zweisamkeit nachdenklich aus, und ich war tief in mir dabei unfassbar befreit.

Diese Gespräche waren nicht einfach nur überraschend, sondern gaben mir auch die Möglichkeit, meine Wünsche klarer für mich einzuordnen. Es ist offensichtlich spürbar intensiv und wie sich herausstellt auch geheimnisvoll, diese unausgesprochenen Sehnsüchte mit einem Neuen zusammen zu teilen und zu betrachten, der mich nicht verurteilte. Noch vor geraumer Zeit hätte ich kein einziges Mal mir vor Augen geführt, dass genau ich bei einem Austausch in einer Dating-App so privat werden möchte – und es fühlte sich fast bemerkenswert herzlich an. Poppen in Karwitz.