Ute (Jahrgang 92), Zahntechnikerin, sucht einen One Night Stand

Nathalie (Jg. 75, Raumausstatterin bei Poppen in Hildburghausen. Zu Beginn des Experiments war ich verblüffenderweise sehr wankelmütig, diesem wichtigen völlig fremd wirkenden Typen eine Nachricht von mir zu verfassen. Unsere allerersten ergreifenden Sprachnachrichten sind da infolge dessen in großem Maße wenig forsch, jedoch dann im Laufe der Zeit entstand langsam ein echter Vertrauensaufbau.

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Besonders mitreißend ist jedenfalls, dass ich gerade jetzt mit den Unterhaltungen eine kooperative Chance hatte, den Herzbuben auf jeden Fall gut einzuschätzen, ohne mich dadurch im Nu unfrei emotional zu spüren. Kaum merklich nach einer kurzen Woche hatten wir dann wirklich so viele gleiche Gedankengänge, dass die gefühlvollen Botschaften immer kühner wurden. Es war ein reines Vergnügen, eintauchen zu können, wie sich augenblicklich aus einem kurzen Gesprächsbeginn lebendige Gespräche entwickelten.

Irgendwann mal viel mir das warten schwer, ohne lange Wartezeit private Nachrichten zu haben oder eigenhändig ein paar Worte zu formulieren. Am Ende kam es so, als würde ich hier und jetzt einem Studienkollegen einen Abschnitt verfassen, den ich wahrlich jetzt so viele Jahre regelmäßig spreche, auch da, wo wir uns ohne Bildschirm völlig unvorstellbar eine kleine Unterhaltung gehabt haben. Dieser innige Zustand, einen Freund nach ein paar Austauschen immer präziser zu beleuchten, war unbestritten wunderbar erlebenswert. Poppen in Hildburghausen.