Annika (30 Jahre), Chemielaborantin, kommt laut

Kristin (Jg. 97, Feinoptikerin bei Poppen in Hattert. Mit dem ersten Gedanken war ich tatsächlich super verkrampft, solch einem durch und durch mir unbekannten Herren einen Text von mir zu verfassen. Unsere ersten erinnerungswürdigen Schriftwechsel sind da daher insbesondere introvertiert, indes dann mit den nachfolgenden Gesprächen zeigte sich eine warme Vertrautheit.

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Echt faszinierend erstaunlich war ohnehin, dass ich mich dann mit den Unterhaltungen die helfende Möglichkeit hatte, den Interessierten sehr gut zu hinterfragen, ohne mich dabei auf Anhieb überfordert zu empfinden. Kaum merklich nach zwei bis drei Tagen hatten der Kerl und ich so viel Harmonie im Denken, dass die offenen Gedanken mich immer mehr kitzelten. Es hat meine Erwartungen übertroffen, zu erkennen, wie sich unter Umständen aus einem lockeren Smalltalk interessante Dialoge entstanden.

Relativ bald hielt ich es kaum aus, prompt kurze Nachrichten zu erlangen oder schnell in Eigenregie mich verständlich zu machen. Es war so, als würde ich ab jetzt einem Familienmitglied etwas in Worte fassen, den ich mit Sicherheit bislang schon eine gefühlte Ewigkeit kontaktiere, auch da, wo wir beide uns nie und nimmer einen Moment der Begegnung gehabt haben. Diese beflügelnde Wahrnehmung, einen Kumpel nach ein paar Initialkontakten immer präziser zu durchleuchten, war unleugbar enorm außergewöhnlich. Poppen in Hattert.