Hannah (61 Jahre), Maskenbildnerin, chattet echt versaut

Lina-Sophie (Jg. 91, Musiklehrerin bei Poppen in Grödersby. In der Anfangszeit war ich von Herzen unfassbar unruhig, einem möglichen klar distanzierten Mann einen Text im Chat zu schreiben. Die allerersten eindrucksvollen Gespräche waren alle aus diesem Grund tatsächlich eher reserviert, jedoch ebenso im späteren Dialog entstand langsam ein nahtloser Übergang.

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Wirklich grundlegend großartig war jedenfalls, dass ich daraufhin durch das Schreiben von Direktnachrichten eine erstklassige Gelegenheit hatte, meinen Chatpartner gut zu entdecken und zu bewerten, ohne mich dadurch auf der Stelle sehr gefordert zu spüren. Gleich nach kaum zwei Tagen hatten wir augenblicklich so ähnliche Bedürfnisse, dass die ehrlichen Mitteilungen immer provokanter wurden und reizten. Es machte echt Freude, wahrzunehmen, wie sich spontan aus einem schüchternen Gesprächseinstieg ansprechende Gespräche entwickelten.

Nach kurzer Zeit konnte ich es fast nicht aushalten, noch einmal eine Textnachricht zu sichern oder einfach in Eigenregie eine Mitteilung zu verfassen. Es war genauso, als würde ich ab jetzt einem ehemaligen Kollegen eine Antwort tippen, den ich ohne Zweifel schon jetzt so lange Zeit kontaktiere und spreche, selbst da, wo wir zwei uns im realen Leben unwahrscheinlich eine flüchtige Unterhaltung gehabt haben. Diese prägende Erfahrung, einen engen Freund nach ersten Eindrücken immer besser zu deuten, ist unbestritten immens visionär. Poppen in Grödersby.