Sandra (Jahrgang 74), Grafik-Designerin, will es unverbindlich

Dagmar (Ende 40, Grafik-Designerin bei Poppen in Hochborn. Zu Beginn des Experiments war ich augenscheinlich mega leicht panisch, dem gerade erwähnten total unbekannten Fremden eine persönliche Nachricht von mir zu verfassen. Die ersten außergewöhnlichen Unterhaltungen blieben infolgedessen tendenziell weniger forsch, aber schließlich über die nächsten Texte hinweg formte sich ein lebendiger Gedankenaustausch.

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Besonders unverkennbar großartig ist auch, dass ich dann also mit dem Textchat die perfekte Möglichkeit hatte, den Glückspilz perfekt zu verstehen, ohne mich unmittelbar emotional belastet intensiv zu fühlen. Fast unmittelbar nach einer sehr kurzen Zeit hatten der Typ und ich sofort so viel ähnlicher Stil, dass die Nachrichtenverläufe immer aufregender wurden und mich fesselten. Es war ein Vergnügen, im Moment dabei zu sein, wie sich nach und nach aus einem vorsichtigen ersten Kontakt verbindende Gespräche entstanden.

Relativ fix konnte ich es nicht mehr abwarten, am gleichen Mittag Benachrichtigungen anzunehmen oder auch in Eigeninitiative einen Text zu formulieren. Offensichtlich war es so, als würde ich jetzt einem Nachbarn eine kurze Notiz hinterlassen, den ich einfach bisher schon eine halbe Generation date, und das obwohl wir uns in der greifbaren Welt völlig unvorstellbar die Hand gegeben haben. Dieses ergreifende Empfinden, einen Bekannten aus dem Freundeskreis nach einer kleinen Weile immer mehr zu durchschauen, ist fraglos enorm wertvoll. Poppen in Hochborn.