Natalya (Jahrgang 76), Buchhändlerin, kommt schnell

Karoline (46, Fotografin bei Poppen in Hausten. Im ersten Moment war ich absolut super beunruhigt, einem möglichen explizit unnahbaren Typen im Chat was privates zu schreiben. Unsere ersten intensiven Textnachrichten erscheinen aus dem genannten Grund primär wenig energisch, nichtsdestotrotz dann in der sich entwickelnden Kommunikation entstand ein müheloser Gedankenaustausch.

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Besonders unverkennbar krass ist ganz klar, dass ich postwendend durch den Nachrichtenaustausch die Chance wahr nahm, den Gesprächswürdigen viel besser einzuschätzen, ohne mich dadurch enorm moralisch belastet zu spüren. Kaum merklich nach knapp einer halben Woche hatten wir unmittelbar so viel Gleichlauf, dass die klar geäußerten Gedanken mich immer mehr herausforderten. Es hat mich motiviert, die Klarheit zu gewinnen, wie sich unerwartet aus einem leichten Kennenlernen respektvolle Gespräche entwickelten.

Innerhalb kürzester Zeit spürte ich die Ungeduld in mir, im Laufe des Tages eine kurze Botschaft zu kriegen oder persönlich mich bei jemandem zu Wort zu melden. Zu meinem Erstaunen war es so, als würde ich unmittelbar einem guten Bekannten eine Nachricht bereitstellen, den ich wahrhaftig nun schon lang regelmäßig sehe, trotz der Tatsache, dass wir uns ganz real gar nicht ein paar Worte gewechselt haben. Dieses berauschende Erlebnis, einen Bekannten aus der Nachbarschaft nach anfänglichem Schweigen immer detaillierter zu durchleuchten, ist letztlich unvorstellbar denkwürdig. Poppen in Hausten.