Edda (Mitte 50), Chemielaborantin, hat nichts drunter

Esther (57, Bäuerin bei Poppen in Hanau. Am Anfang meines Vorhabens war ich von Herzen hammer erregt, einem in jeder Hinsicht mir unbekannten Typen etwas Schriftliches von mir zu formulieren. Die ersten bemerkenswerten Gedankenaustausche waren in der Folge tatsächlich eher introvertiert, hingegen während der weiteren Kommunikation entwickelte sich ein kontinuierlicher Schreibfluss.

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Besonders unverkennbar emotional ansprechend war augenscheinlich, dass ich schnurstracks durch das Austauschen von Gedanken eine bahnbrechende Chance hatte, den Gesprächskandidaten wesentlich angenehmer zu testen und zu prüfen, ohne mich dabei prompt genötigt zu deuten. Unmittelbar nach etwa zwei Nächten hatten der Kerl und ich direkt im Anschluss so viel Harmonie im Denken, dass die formulierten Worte immer detailreicher wurden. Es hat mich herausgefordert, dabei zu sein, wie sich praktisch aus einem informellen ersten Austausch tiefere Gespräche entwickelten.

Innerhalb kurzer Zeit war die Erwartung kaum zu ertragen, mal wieder eine Chatnachricht zu sichern oder im Alleingang eine Antwort zu tippen. Ohne Zweifel war es so, als würde ich in diesem Augenblick einem Wegbegleiter eine Mail beantworten, den ich mit Sicherheit schon aktuell länger, als man sich vorstellen kann spreche, trotzdem wir uns im wahren Leben kein einziges Mal uns kurz unterhalten haben. Dieses augenblickliche Erlebnis, einen langjährigen Bekannten nach ein bisschen Geduld konkreter nachzuvollziehen, war offenbar krass eindrucksvoll. Poppen in Hanau.