Julia (55 Jahre), Musiklehrerin, hat nichts drunter

Anna (Jg. 85, Fleischerin bei Poppen in Gondershausen. In der Anfangszeit war ich mit Sicherheit sehr durcheinander gebracht, einem bestimmten hundertprozentig anonymen Mann etwas im Chat von mir zu senden. Die allerersten gemeinsamen Dialoge erschienen ursächlich deshalb tendenziell lieber zögernd, gleichwohl über die Nachrichten hinweg entfaltete sich ein tiefes Vertrauen.

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Voll unübersehbar berauschend war tatsächlich, dass ich dann also durch das Schreiben eine wertschätzende Gelegenheit hatte, den Sympathieträger definitiv besser kennenzulernen, ohne mich dadurch hochgradig in eine Ecke gedrängt emotional zu erkennen. Nach nur einer knappen Woche hatten wir direkt so viel Resonanz, dass die klar formulierten Gedanken mich immer mehr schockierten. Es hat mich motiviert, die Dynamik zu erkennen, wie sich natürlich aus einer oberflächlichen Unterhaltung reflektierende Gespräche entwickelten.

Zu einer bestimmten Zeit viel mir das abwarten nicht leicht, innerhalb weniger Stunden eine neue Nachricht zu haben oder auch in Eigeninitiative einen Text zu schicken. Erstaunlicherweise war es so, als würde ich direkt einem Schwager aus der Familie einen Brief schreiben, den ich eindeutig schon gegenwärtig eine halbe Ewigkeit immer wieder sehe, sogar wenn wir uns ganz real überhaupt nicht über den Weg gelaufen sind. Diese persönliche Empfindung, einen Familienfreund nach ein wenig Austausch genauer einzuordnen, war unleugbar mega positiv. Poppen in Gondershausen.